Plug-in-Hybride gelten seit Jahren als „Brückentechnologie“. Neue Daten der EU zeigen jedoch, dass sie in der Realität vor allem eins sind – eine wortwörtlich „dreckige“ Mogelpackung. Laut einer Analyse von Transport & Environment (T&E) stoßen die Wagen im Schnitt fast fünfmal so viel CO₂ aus wie offiziell angegeben.
Viele von euch wissen es bereits und mindestens genau so viele glauben etwas Gegenteiliges, daher hier ein Blick auf die echten Zahlen.
Test vs. Realität: 28 g vs. 139 g CO₂
Offiziell liegt der durchschnittliche CO₂-Ausstoß eines PHEV bei schlanken 28 g pro Kilometer. Mit Messungen an 127.000 (!) Fahrzeugen aus dem Jahr 2023 kam T&E auf satte 139 g pro Kilometer. Damit blasen Plug-in-Hybride nicht nur deutlich mehr in die Luft, als angegeben wird, sondern die Werte sind sogar mit neueren Modellen gestiegen – trotz aller Hersteller-Versprechen, die Technik sei sauberer geworden.
Die Lobby bremst, die EU bleibt hart
Erst vor wenigen Wochen forderte die Auto-Lobby in Brüssel, die EU solle bitte flexibel sein und die Emissionen der Hybride „passender“ berücksichtigen. Warum? Ganz einfach: Plug-in-Hybride machen aktuell 8,6 % aller Verkäufe in der EU aus. Für die Hersteller sind sie ein wahrer Goldesel – offiziell sauber, in der Realität mit Benzin unterwegs. Das schützt nicht nur vor den hohen Strafen im Zusammenhang mit den stehenden Klimazielen, sondern fördert auch den Mehrverkauf von Benzin. Plug-in-Hybride haben in der Regel einen höheren Verbrauch durch das Gewicht der Batterie und kleinere Tanks haben. Es muss also häufiger getankt werden.
Die EU hat nun jedoch Nutzungsfaktoren eingeführt, die die Diskrepanz Schritt für Schritt korrigieren werden. Spätestens 2027 müssen die Hersteller mehr „echte“ Elektroautos verkaufen oder ihren PHEV-Anteil runterfahren, um die Klimaziele zu erreichen.
Lucien Mathieu von T&E bringt es auf den Punkt: „Plug-in-Hybride sind immer noch klimaschädlicher als behauptet. Die Industrie fordert, dass die EU wegschaut, um Investitionen in echte E-Autos weiter zu verzögern.“
Scheinlösung auf Kosten der Zukunft – Alternative?
Die Zahlen sind eindeutig: Plug-in-Hybride sind kein ernsthafter Beitrag zum Klimaschutz, sondern ein politischer Kompromiss in Kombination mit Gewinnmaximierung der Verbrenner-Lobby.
Eine nicht fake-bare Alternative was die CO2 Werte angeht, hat zuletzt BYD mit dem Seal 6 DM-i vorgestellt. Dieser hat zwar einen Verbrenner Motor unter der Haube, der jedoch ausschließlich als Generator für den Elektromotor und die Batterie fungiert. Über AC und DC kann zusätzlich geladen werden. Hier sollen sich die CO2 Werte 38g pro Kilometer belaufen. Hier wird ein Test spannend, wie sich diese Werte im Alltag und Volllast verhalten.
Für die Zukunft der Mobilität für die effektive Reduzierung der CO2-Werte braucht es jedoch klar echte und reale Null-Emission-Lösungen – und die heißt vollelektrisch.