Genesis verpasst der Elektromobilität eine neue Farbe: Magma. Auf dem Circuit Paul Ricard zeigte die Marke nicht einfach ein neues Modell, sondern das Fundament einer Strategie, die das nächste Jahrzehnt prägen soll. Luxury High Performance lautet die Vision – ein Ansatz, der Komfort, Design und elektrische Hochleistung verbindet und sich deutlicher von Hyundai-Konzernmodellen absetzt als je zuvor. Der GV60 Magma ist dabei mehr als ein veredelter GV60. Er ist das erste Serienfahrzeug, das diesen Anspruch konsequent ausformuliert – technisch, visuell und strategisch.
José Muñoz, CEO der Hyundai Motor Company und Genesis, beschreibt Magma als nächste Entwicklungsphase der Marke. Nach schnellem globalen Wachstum soll nun technische Kompetenz, sportliche Präzision und Oberklasse-Ambition in ein eigenständiges Profil überführt werden. Der GV60 Magma ist der erste physische Beweis dafür.
Eleganz mit Kante und Abtrieb
Die Designlinie Athletic Elegance wurde für den Magma weiterentwickelt: breitere Kotflügel, dreiteilige Lufteinlässe, aerodynamische Canards und eine abgesenkte Dachlinie erzeugen nicht nur einen sportlicheren Auftritt – sie dienen der Luftführung und Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten. Entlüftungselemente an den Flanken arbeiten in Richtung Hinterachse, der funktionale Heckspoiler liefert Abtrieb, der Diffusor bündelt den Luftstrom. 21-Zoll-Schmiederäder und dunkle Metalleffekte machen klar, wohin Genesis will: in die Liga, in der Luxus Muskeln zeigt.
Der Innenraum inszeniert das Thema Magma mit Materialien wie Chamude, einem wildlederähnlichen Veloursstoff, kombiniert mit grauen Steppmusterflächen und orangefarbenen Kontrastnähten. Abgedunkelte Metalloberflächen reduzieren Spiegelungen und schaffen Ruhe – Emotion statt Effekthascherei, Präzision statt Übertreibung. Am Lenkrad sind erstmals dedizierte Magma-Steuerelemente zu sehen, inklusive Boost-Taste und Fahrmoduswahl.
Wo elektrische Power kontrollierbar bleiben soll
Genesis versteht Performance nicht nur als Beschleunigung. Doch die Zahlen sprechen trotzdem für sich: Zwei Elektromotoren liefern 448 kW und 740 Nm – kurzfristig sogar 478 kW und 790 Nm. Der Sprint aus dem Stand auf 200 km/h gelingt mit Launch-Control in 10,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 264 km/h. Der Heckmotor erhielt dabei eine erweiterte Leistungscharakteristik, um bei höheren Geschwindigkeiten Stabilität zu sichern.
Ein elektronisch geregeltes Dämpfersystem balanciert Komfort und Dynamik, Vibrationen werden durch spezielle Buchsen reduziert. Die Bremsanlage wurde mit größeren Scheiben und Monoblock-Sätteln aufgerüstet. Genesis betont, dass die Geräuschdämmung bewusst an Hochleistungsszenarien angepasst wurde – Performance soll spürbar sein, aber nicht laut.
Digitales Fahrerlebnis statt bloßer Infotainment-Erweiterung
Der Magma-Modus zeigt Temperaturverläufe, G-Kräfte und Geschwindigkeit in einem klar strukturierten Layout. Das Head-up-Display reduziert Informationen bewusst auf das Wesentliche. Virtual Gear Shift simuliert Schaltcharakteristik inklusive Geräuschprofil – nicht als Spielerei, sondern um die Dynamik spürbarer zu machen. Ein Drift-Modus und ein eigenes Batteriemanagement für Hochlastphasen vervollständigen das Funktionspaket.
Genesis bringt damit ein Modell, das keine bloße Performance-Dekoration ist, sondern den Markenkern verändern soll. Der GV60 Magma ist das erste Serienmodell dieser neuen Linie. Sein europäischer Marktstart: 2026. Und womöglich der Moment, in dem Genesis endgültig vom Premium-Hoffnungsträger zum Performance-Luxushersteller aufschließt.