Die Bundesregierung will den Absatz von Elektroautos mit einem neuen Förderprogramm wieder ankurbeln. Laut einem Beschluss des Koalitionsausschusses sollen bis 2029 rund drei Milliarden Euro für gezielte Kaufanreize bereitgestellt werden. Im Fokus stehen dabei Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen, die bislang keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu E-Autos haben.
Ziel des Programms ist es, den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität zu erleichtern und die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen nach dem abrupten Ende der bisherigen Kaufprämie Ende 2023 wieder zu beleben. Die Finanzierung soll über Mittel aus dem EU-Klimasozialfonds sowie dem Klima- und Transformationsfonds erfolgen.
Zielgruppe: Haushalte mit kleinerem Einkommen
Das Förderprogramm soll insbesondere sozial schwächere Gruppen beim Umstieg auf klimafreundliche Fahrzeuge unterstützen. Laut Regierungsangaben will man so „spürbare Vorteile für Verbraucher schaffen“ und die Elektromobilität wieder attraktiver machen.
International orientiert man sich dabei an Modellen wie dem staatlich subventionierten E-Auto-Leasing in Frankreich, das als sozial ausgewogene Förderung gilt.
Hintergrund: Nachfrageeinbruch nach Ende der Umweltprämie
Seit der Streichung der E-Auto-Förderung Ende 2023 sind die Zulassungszahlen deutlich eingebrochen. Hersteller und Händler klagen seither über geringere Nachfrage, besonders im Einstiegssegment. Mit dem neuen Programm will die Bundesregierung diese Lücke nun gezielt schließen.
Uneinigkeit beim Verbrenner-Aus
Während Union und SPD bei der Förderung weitgehend einig sind, gibt es bei der Zukunft des Verbrenners ab 2035 unterschiedliche Positionen.
CSU-Chef Markus Söder betonte, dass der Schutz von Arbeitsplätzen Priorität habe, sprach sich aber zugleich für eine technologieoffene Lösung aus.
SPD-Chef Lars Klingbeil forderte hingegen mehr Flexibilität bei der Umsetzung der Verkehrswende, um sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Ziele in Einklang zu bringen.
Bedeutung für den Markt
Die geplanten Kaufanreize sollen den Zugang zu emissionsfreien Fahrzeugen erleichtern, den sozialen Ausgleichfördern und der Automobilindustrie Stabilität geben. Sollte das Programm wie geplant anlaufen, könnte es die E-Mobilität in Deutschland ab 2026 spürbar beschleunigen – insbesondere im stark umkämpften Segment unter 40.000 Euro.