In Meppen ist vor Kurzem eine der größten Recyclinganlagen für Lithium-Ionen-Batterien in Europa in Betrieb genommen worden. Betreiber sind Re.Lion.Bat. Circular in Zusammenarbeit mit Autorecycling Kempers.
Die Anlage ist auf die Verarbeitung von Batterien aus Elektrofahrzeugen sowie aus kleineren Geräten ausgelegt. Pro Stunde können bis zu vier Tonnen recycelt werden, was einer Jahreskapazität von 30.000 Tonnen entspricht.
Anschaulicher wird dieser Wert bei folgendem Beispiel: Bei einem typischen 75 kWh-Akku (ca. 450 kg) können in Meppen pro Jahr rund 65.000–70.000 Fahrzeugbatterien recycelt werden – wow!
Was bringt das für Vorteile für den deutschen Automarkt?
In Deutschland gibt es bereits mehrere Standorte für die Batterieproduktion von Elektroautos. CATL fertigt für BMW und Mercedes, Volkswagen baut die „PowerCo“-Gigafactory, von ACC (Stellantis, Mercedes, Total) kommt eine Großfabrik und Tesla montiert in Grünheide ihre Batteriepacks.
Aktuelles Problem bei allen: Zellen und Rohstoffe kommen aus dem Ausland!
Die Anlage in Meppen schafft also einen großen Beitrag dazu, Elektroautos Made-In-Germany und vor allem günstiger produzieren zu können – Schließung des Rohstoffkreislaufs ist hier der Zaubersatz! Die Betreiber betonen, dass die Rückgewinnung von Materialien nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch die Abhängigkeit von Rohstoffimporten stark reduziert. Logisch, denn importiere Akkus bleiben dann im Land.
Aktuell schafft Meppen eine Rückgewinnungsquote von wundervollen 96 %.
Wenn dazu noch die Energiegewinnung aus lokalen regenerativen Quellen hinzukommt und Speicherkraftwerke entstehen, sieht das mit der Energiewende richtig gut aus.
Was meint ihr? Ist die Zukunft elektrisch oder werden wir immer vom Öl abhängig sein?