Nachdem BMW mit de neuen Klasse in Form des neuen BMW iX3 vorgelegt hat, zieht Mercedes nun mit dem Mercedes GLC EQ nach. Zum Frühjahr/Sommer 2026 dürfte das elektrische SUV zunächst als GLC 400 4MATIC EQ an den Start gehen. Mit einer Systemleistung von 360 kW (490 PS) kombiniert er einen permanent erregten Motor an der Hinterachse mit einem zuschaltbaren Frontmotor, der über eine Disconnect Unit (DCU) für variablen Allrad sorgt. Der Preis wurde noch nicht kommuniziert liegt ab wohl rund um 75.000 Euro.
Wohl erst Ende 2026 schiebt Mercedes dann eine weitere Variante mit Heckantrieb in Form des GLC 300+ EQ nach. Dieser liefert 275 kW (374 PS) und 505 Nm Drehmoment – gut für eine Sprintzeit von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden.
Im GLC 400 steckt ein zweistufiges Getriebe an der Hinterachse: eine kurze Übersetzung (11:1) für den Stadtverkehr und eine längere (5:1) für hohes Tempo auf der Autobahn. Damit erreicht der Stromer 210 km/h Spitze und beschleunigt in nur 4,4 Sekunden auf 100 km/h. Das maximale Drehmoment liegt bei satten 808 Nm, der Stromverbrauch zwischen 14,9 und 18,8 kWh/100 km (WLTP).
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Die Batterie mit nutzbaren 94 kWh setzt auf eine Zellchemie mit Siliziumoxid in der Anode und reduziertem Kobaltanteil. Die 800-Volt-Architektur erlaubt Ladeleistungen bis zu 330 kW, angekündigt waren sogar 400 kW. In zehn Minuten sollen sich so bis zu 303 Kilometer Reichweite nachladen lassen. Insgesamt werden bis zu 713 Kilometer WLTP-Reichweite angegeben.
Ein DC-Wandler macht auch Laden an 400-Volt-Säulen möglich. Dank modularer Bauweise mit verschraubtem Deckel ist die Batterie leichter zu warten. Eine serienmäßige Multisource-Wärmepumpe nutzt Abwärme für effizientes Heizen, selbst bei winterlichen Bedingungen.
Vorne arbeitet eine Vierlenker-, hinten eine Mehrlenkerachse. Optional bietet Mercedes die AIRMATIC-Luftfederung mit adaptiver Dämpfung an. In Kombination mit einer Hinterachslenkung (bis 4,5°) verringert sich der Wendekreis spürbar.
Neu ist die kompakte One-Box-Bremsanlage, die Bremskraftverstärker, Hauptzylinder und ESP-Steuerung vereint. Sie ermöglicht bis zu 300 kW Rekuperationsleistung. In über 99 % der Bremsmanöver wird ausschließlich rekuperiert. Der Fahrer wählt zwischen vier Stufen – von maximaler Verzögerung bis hin zum Automatikmodus, inklusive One-Pedal-Driving.
Das Assistenzpaket umfasst zehn Kameras, fünf Radarsysteme und zwölf Ultraschallsensoren. Serienmäßig sind Abstandstempomat, Lenk- und Spurwechselassistent integriert. Parksysteme erkennen auch nicht markierte Flächen, eine 360°-Ansicht sowie eine „transparente Motorhaube“ für Offroad-Einsätze gehören zum Repertoire. Optional gibt es neue Mikro-LED-Scheinwerfer, die bei 40 % größerem Leuchtfeld 50 % weniger Energie benötigen. Bis zu elf Airbags – darunter ein Zentralairbag zwischen Fahrer und Beifahrer – sorgen für Schutz im Ernstfall. Ein erweitertes Akku-Frühwarnsystem überwacht die Batterie permanent und aktiviert bei Gefahr automatisch Schutzmechanismen.
Der neue GLC EQ bleibt optisch nah an seinen Verbrenner-Geschwistern – ähnlich wie Mercedes es beim CLA umgesetzt hat. Anders als beim BMW iX3 verzichtet man auf ein radikales Neudesign. Dennoch ist der Stromer deutlich gewachsen: Mit 4,84 Metern Länge, 1,89 Metern Breite und 1,64 Metern Höhe überragt er den klassischen GLC um rund zwölf Zentimeter. Der Radstand liegt nun bei knapp drei Metern (2.972 mm) – etwa acht Zentimeter mehr als beim Verbrenner. Im Profil erinnert der EQ ein Stück weit an den inzwischen eingestellten EQC, ist jedoch länger.
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Die größeren Dimensionen kommen unmittelbar den Passagieren zugute. Vorn gibt es 1,3 Zentimeter mehr Kopffreiheit, im Fond sogar 1,8 Zentimeter, dazu 4,8 Zentimeter zusätzliche Beinfreiheit. Das Gepäckabteil bietet 570 Liter, bei umgeklappter Rückbank wächst das Ladevolumen auf 1.740 Liter. Ein Frunk ergänzt das Ganze mit 127 Litern (100 Liter nach ISO-Norm). Serienmäßig fährt der GLC EQ auf 20-Zoll-Felgen, optional sind 21 Zoll möglich. Mit einer optionalen Anhängerkupplung darf er bis zu 2.400 Kilogramm (gebremst) ziehen. Die Stützlast von 100 Kilogramm ist im Elektrosegment ungewöhnlich hoch – ideal, um auch schwere E-Bikes auf einem Trägersystem mitzunehmen.
Im Interieur setzt Mercedes neue Akzente. Mit dem optionalen „Vegan Package“ wird der GLC EQ weltweit das erste Fahrzeug mit einem unabhängig zertifizierten, komplett veganen Innenraum. Die Sitze sind AGR-geprüft, ergonomisch optimiert und bieten hohen Langstreckenkomfort. Für das Klangerlebnis stehen Burmester-Anlagen mit 3D- und 4D-Technologie sowie Dolby Atmos zur Auswahl. Verschiedene AMG-Lines sorgen zusätzlich für sportliche Individualisierung.
Premiere feiert außerdem das neue Betriebssystem MB.OS, das bis zu 254 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde verarbeitet. Es steuert sämtliche Funktionen des Fahrzeugs und erlaubt umfassende Over-the-Air-Updates.
Herzstück des Cockpits ist der optionale MBUX Hyperscreen, der sich mit fast einem Meter Diagonale über die gesamte Breite des Armaturenbretts zieht. Alternativ gibt es den Superscreen, bestehend aus drei separaten Displays. Die vierte Generation des MBUX-Systems bringt erstmals KI-Integration von Microsoft und Google.
Der digitale Begleiter versteht kontextbasierte Sprachbefehle und kann Navigation, Wissensfragen, Erinnerungen und Vorschläge eigenständig übernehmen. Auch Entertainment kommt nicht zu kurz: Videostreaming und Konferenz-Apps stehen – natürlich nur für den Beifahrer während der Fahrt – direkt im Fahrzeug zur Verfügung.