Kia bringt mit dem neuen EV4 frischen Wind mit Polarisationsfaktor in die Kompaktklasse. Nach EV6, EV9 und EV3 ist er das erste klassisch geformte Modell der Marke – kein SUV, kein Crossover, sondern ein normaler Fünftürer PKW. Entwickelt für Europa, gebaut in der Slowakei, will er das Segment aufmischen.
Design & Varianten
Der EV4 wirkt durch und durch futuristisch – Formen, Linien, Lichtsignaturen und Scheinwerfer ergeben ein Bild, was manch einer aus Sci-Fi Filmen kennt und sicherlich für viel Gesprächsstoff sorgt. Angeboten wird er in drei Austtattungsvarianten (Air, Earth, GT) und zwei Formen, als „rundes“ Schrägheck und als limousinenmäßiges Fastback. Besonders die Fastback Form fällt auf, wird die Lager spalten und für viele emotionale Stammtischrunden sorgen – auch in der ER Redaktion! Von Air bis GT-Line wird es mehr Assistenten, schickere Sitze, schwarze Akzente, adaptive LED Scheinwerfer, Soundanlage und größere Felgen geben. Mit 4,43 Metern Länge und 2,82 m Radstand steht er satt auf der Straße. Die flache Dachlinie sorgt zwar für ordentliche Dynamiken, kostet aber Kopffreiheit – besonders mit optionalem Glasdach.
Eine weitere Besonderheit beim EV4 ist, dass Kia diesen total elektroauto-untypisch serienmäßig mit 17-Zoll-Reifen aufstellt. Dies soll, mit dem interessanten Felgendesign, in Verbindung mit der Bauform für besonders niedrige Verbräuche sorgen.
Mehr News:
- Volvo EX90 2026: Schon bald mit 800-Volt-Technik
- Mitsubishi Eclipse Cross: Das Comeback als vollelektrischer SUV
- KGM Musso EV: Elektro-Pick-up startet in Deutschland ab 41.990 €
Innenraum
Im Cockpit setzt Kia 1:1 wie im EV3 auf ein Triple-Screen-Layout (12,3“ Fahrerinfos, 12,3“ Infotainment, 5,3“ Klima). Ergänzt wird das durch haptische Tasten und Shortcuts – ein guter Mix aus Touch und Direktzugriff. Das Armlehnen-Abteil bietet auch hier einen variablen Mix aus Ablagen und Funktionstasten.
Highlight: Über den Kia-Store lassen sich nicht nur Features, sondern sogar komplette Layouts fürs Infotainment laden – von Avengers bis Mickey Mouse. Platz gibt’s reichlich: vorne viel Bewegungsfreiheit, hinten fast 10 cm mehr Beinfreiheit als im Tesla Model 3, zu groß sollte man nur nicht sein.
Reichweite & Technik
Der EV liefert in allen Varianten und Akkugrößen die gleichen Leistungen. Hier unterscheiden sich lediglich die Reichweiten abhängig zu den Akkus und die Ausstattungen.
- Motor: 150 kW (204 PS), Frontantrieb, 283 Nm
- Batterien: 58,3 kWh oder 81,4 kWh
- Reichweite: 440 bis 625 km WLTP (realistisch 400-500 km)
- Verbrauch im Test: 15–18 kWh/100 km
- Laden: 11 kW AC, 128 kW DC → 10–80 % in ~30 Min.
- Extras: Vehicle-to-Load, Plug & Charge
Bei der Ladeleistung sind wir wie beim EV3 eher getrübter Stimmung. Kia und Hyundai haben mit ihren 800 Volt Modellen bereits vor Jahren Maßstäbe bei der Ladeleistung gesetzt. Der EV4 wie auch EV3 stehen da mit vergleichsweise halber Ladeleistung an der Ladestation. Hier kann nur eine konstante Ladeleistung noch etwas rausholen – wir müssen also testen!
Preise – Fastback kostet mehr
- EV4 Air – nur als Schrägheck
- 58,3 kWh ab 37.590 €
- 81,4 kWh ab 43.240 €
- EV4 Earth
- 58,3 kWh ab 41.240 € und 42.840 € für Fastback
- 81,4 kWh ab 46.890 € und 48.490 € für Fastback
- GT-Line 81,4 kWh ab 49.440 € und 51.040 € für Fastback
Mit den Preisen liegt er im Bereich des VW ID.3 / Cupra Born und Tesla Model 3, die alle deutlich schneller laden können. Peugeot e-308 und Opel Astra Electric sind günstiger, kleiner und weniger effizient.
Die Kompaktklasse kann spannend sein
Der Kia EV4 soll einiges bieten: viel Platz, lange Reichweiten, clevere Software. Er kommt aber auch mit Kompromissen: eingeschränkte Kopffreiheit, kia-typische überstrenge Assistenten, schwache Ladeleistung.
Dennoch sollten die Ergebnisse im Alltag zählen, was sicherlich die Reichweite, gute Verarbeitung und moderne Features sein werden – und natürlich der Auftritt.
Kia zeigt, dass die Kompaktklasse elektrisch nicht langweilig, sondern ganz schon auffällig sein kann.