Über Geschmäcker lässt sich streiten. Die einen finden den neuen VW ID. BUZZ super, die anderen …. weniger. Fest stehen dürfte: Der ID. BUZZ kommt eher knuffig und süß daher, wer auf kantig und muskulär steht, der kann mit dem E-Bulli nichts anfangen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der nun von KIA vorgestellte EV9 einen guten Gegenentwurf zum BUZZ darstellen dürfte, denn mit seinen fünf Metern Außenlänge, den sieben Sitzplätzen und großen Platzangebot im Kofferraum fährt er dem Wolfsburger Stromer ganz schön in den Parade. Wenn nun der vermutete Preis für den KIA EV9 noch stimmt, dann wird die Wahl für viele wohl eher in Richtung KIA ausfallen.
Eins vorweg: Neben den jetzt veröffentlichten Bildern des Serienmodells gibt es eigentlich noch keine offiziellen Infos. Doch der Marktstart wird für Q4 2023 oder Anfang 2024 angenommen, es dürfte das große SUV wohl mit Heck- und Allradantrieb geben, der Radstand liegt bei etwa 3,10 Meter und der EV9 kratzt an der Fünfmeter-Marke. Dank des großen Radstandes (gestreckte E-GMP-Plattform) könnte ein neuer Akku-Pack mit 87 kWh zum Einsatz kommen. Das wären dann 10 kWh mehr als im BUZZ. Die Reichweite soll bei bis zu 540 km liegen, leistungsseitig sind 150 kW bis 300 kW im Gespräch. Der Hammer kommt zum Schluss: Auch wenn wir uns nicht anmaßen, einen Preis für den KIA EV9 zu mutmaßen, finden sich immer wieder Gerüchte auf anderen Magazinen, dass das E-SUV bei knapp über 50.000 Euro starten könnte. Damit gibt’s dann zwar bestimmt nur eine Einstiegsvariante mit 150 kW (204 PS), Heckantrieb und einem kleinen Akku (wenn es denn überhaupt diese Option gibt) mit 64 kWh, aber da der VW ID. BUZZ erst bei 65.000 Euro startet (77 kWh Akku) ist das durchaus eine erste Überlegung wert.
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Neben all diesen (noch nicht offiziell bestätigten) Fakten bleibt da aber immer noch der Auftritt des KIA EV9, der dem des VW ID. BUZZ in nichts nachsteht – im Gegenteil. Wie bereits erwähnt kommt der KIA deutlich muskulöser und kantiger daher, greift Elemente von EV6 und eNiro auf und macht – auch dank der getönten Scheiben und der weißen Lackierung – echt was her. Im Innenraum punktet das SUV mit sechs oder sieben Sitzen (2,2,2 oder 2,2,3) in drei Reihen. Die zweite und dritte Reihe lassen sich zu einer ebenen Fläche umklappen, was auch das Übernachten im EV9 erlaubt (allerdings nur mit zusätzlicher Auflage). Zudem können die Einzelsitze der zweiten Sitzreihe um bis zu 180 Grad gedreht werden. Im 90-Grad-Winkel wird so das Ein- und Aussteigen erleichtert, wer weiterdreht und einrastet, bekommt eine Vierer- oder Fünfersitzgruppe aus zweiter und dritter Sitzreihe.
Na, ist das nichts? Ich bin der festen Überzeugung, dass der KIA EV9 für Menschen, die elektrisch unterwegs sein wollen und viel Platz brauchen, eine echte Alternative sein werden – auch dank der großen Reichweite und der kantigen Optik.