MG4 XPower: Keine Chance für den VW ID.3 GTX

Es ist doch verrückt. Nachdem die englische Marke MG von der chinesischen Unternehmensgruppe SAIC gekauft wurde, hätte ich nicht damit gerechnet, dass MG auf dem europäischen Markt noch mal eine nennenswerte Rolle spielen würde. Und jetzt das. Nahezu täglich begegnen mir MG4 EV-Modelle auf der Straße – oftmals sogar mehrere an einem Tag. Doch das ist eigentlich kein Wunder. Immerhin punktet der Stromer mit geringen Wartezeiten beim Kauf, angemessenen Preisen und einem durchaus schicken Erscheinungsbild. Doch das reicht MG nicht. Für rund 46.000 Euro gibt es nun auch noch den MG4 XPower, der dem noch nicht einmal erhältlichen VW ID.3 GTX mächtig einheizt.

Weitere Kompaktstromer:

Doch das könnte vermuten lassen, der kommende GTX hätte eine reale Chance gegen den MG4 XPower – und das zweifeln wir mal an. Denn der MG verfügt über zwei Elektromotoren – einer an jeder Achse – wird damit zum Allrad-Elektro-Hothatch und wirft dann noch 435 PS und 600 Nm in die Waagschale. Vom VW ID.3 GTX erwarten wir einen Motor, der die Hinterräder antreibt und maximal 300 PS. Außerdem dürfte der VW ID:3 GTX weit über 55.000 Euro kosten.

Für den MG4 XPower spricht zudem eine Sprintzeit von 3,8 Sekunden auf Tempo 100 (das schafft nicht mal ein VW Golf R). Außerdem soll der kompakte Stromer 200 km/h schnell sein und laut WLTP 18,7 kWh/100 km verbrauchen. Bei der Akkugröße von 64 kWh (brutto) sind somit allerdings maximal 385 km möglich. Doch mal ehrlich: Ein Reisefahrzeug ist solch ein Spaßgerät eh nicht. Aber: Einige Quellen im Internet sind sich sicher, dass MG noch eine XPower-Variante mit größerem Akku nachreichen wird.

Und der MG4 XPower (4,29m lang, 1,52m hoch) kann nicht nur schnell geradeaus. Dank neu kalibriertem Feder- und Dämpfer-Set-up, steiferen Stabilisatoren und einer direkter ansprechenden Lenkung soll die XPower-Version eine um bis zu 25% höhere Steifigkeit an den Tag legen und damit deutlich knackiger um die Kurven zirkeln sollen. Die angepasste Bremsanlage verspricht einen Bremsweg von 100 km/h auf Null in 33,9 Metern. Außerdem beherrscht der MG4 XPower Torque Vectoring zwischen allen vier Rädern, was jede Menge Traktion und Stabilität gewährleisten soll.

Bei der Optik hält sich MG allerdings zurück. Außer orangefarbene Bremszangen, einem schwarzen Dach, neuen 18-Zoll-Leichtmetallfelgen und polierten Zierelemente gibt’s hier nichts zu sehen – selbst der Dachkantenspoiler ist vom MG4 EV bekannt. Doch was soll’s? Mir gefällt der XPower und seien wir mal ehrlich, “spannender” dürfte der VW ID.3 GTX auch nicht werden.

Galerie: MG4 XPower 2023